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Risskante

Brühlpark Quedlinburg: Klopstock Denkmal

Das Klopstock Denkmal wurde 1831 zu Ehren des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803) als klassizistische Anlage errichtet. Es ist das erste Denkmal, das in diesem Park errichtet wurde. An seinem 100. Geburtstag, 1824, war in Quedlinburg ein großes Musikfest gefeiert worden, welches Carl Maria von Weber leitete. Die Stadt Quedlinburg und ein Verein hatten die Vorbereitungen übernommen und der Verein organisierte danach auch die Finanzierung des Denkmals.

Die Sitzterrasse ist umrahmt von drei Bänken und einer von einem Giebel bekrönten Wand, die oben eine Kithara zeigt, das antike Saiteninstrument zum Lob Apolls, dem Gott der Künste. Das Denkmal entwarf Karl Friedrich Schinkel. Die letzte Strophe der Ode „Mein Wäldchen“ ist hier zu lesen. Vor der Wand steht eine bronzene Porträtbüste des Dichters, die der Berliner Bildhauer Christian Friedrich Tieck modellierte. Anlässlich des 300. Geburtstages des Dichters möchte die Welterbestadt Quedlinburg das Klopstock Denkmal sanieren. Hierfür sind Fördermittel beantragt worden. Zum Zeitpunkt der Texterstellung lag noch kein positiver Fördermittelbescheid vor.

„Mein Wäldchen“ 1778

An den Grafen und die Gräfin Holck.

Eure Beschattung kühlt schon lang, des lieben

Wäldchens Eichen, ich habe nicht die Wurzel

Dieser hohen Wipfel gesenkt, ihr wuchset

Früher als ich, seyd

 

Jünglinge gleichwol noch, erhebet höher

Einst die Häupter, und streckt, wenn sich der Tag neigt,

Längre Schatten. Grünet denn, überlebt; ich

Neid‘ euch nicht, Eichen!

 

Will mit Gespielen euch, mit Thränenweiden,

Rings umpflanzen, daß einst, wenn nun die Sonne

Sinkt, in eurer Kühle, durchhaucht von Abend-

Lüften, ihr Laub sich

 

Leise bewege, dann der Liebling sage

Zu dem Mädchen: „Sie weinet ja nicht, sie säuselt,

Lallt Musik; wie fabelte von der schönen

Weide der Vorfahr!“

 

Wenn von dem Sturm nicht mehr die Eich‘ hier rauschet,

Keine Lispel mehr wehn von dieser Weide:

Dann sind Lieder noch, die vom Herzen kamen,

Gingen zu Herzen.

 

Quelle: Friedrich Gottlieb Klopstock: Oden, Band 2, Leipzig 1798, S. 22-24.

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