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Risskante

Jubilus erzählt ... Mittelalterliche Nettigkeiten

Der Ton im Mittelalter war rau und es ging des öfteren laut her. Die Höflichkeit, die tatsächlich vom Wort „höfisch“ stammt, entwickelte sich erst später. Es wurde geschimpft und geflucht, wie es einem gerade in den Sinn kam. Fühlte man sich respektlos behandelt oder empfand etwas als störend, waren die auch heute noch bekannten Schimpfwörter wie „Pfaffenpfurz“, „stinkender Tellerlecker“, „Bauerntölpel“ oder „Weinsäufer“ eine gängige Art, Konflikte auszutragen bzw. seinen Zorn zu äußern. Die beleidigenden Äußerungen kannten dabei keine soziale Schicht – ob Bauer, Dirne oder Ritter – jeder bediente sich an dem reichen Repertoire. Begleitet wurden die Wörter oftmals noch von provokanten Gesten. Es gibt Hinweise darauf, dass mit Ende des 12. Jahrhunderts das ungezügelte Sprechen immer stärker systematisch geahndet wurde. Quellen belegen, dass es zu Sanktionen in Form von Geldstrafen oder Ehrstrafen, wie z. B. dem Lästerstein kam. Ob Heinrich I. bei diesem rauen Umgangston wohl einen Kosenamen für seine Mathilde hatte? Wir können es uns nur vermuten...

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